Die Ausbildung zum Strecken-IR

Enroute IR/IFR

Seit Anfang des Jahres 2015 wurden auch in Deutschland zwei neue von der EASA entwickelte IFR-Ausbildungsgänge Realität. Das Strecken-IFR (Enroute IR, E-IR) und das Kompetenz-basierte IR/IFR (Competency based IR, CB-IR). Damit wurde die Ausbildung zur Instrumentenflugberechtigung erweitert und außerdem auch noch wesentlich erleichtert.

Die Theorieausbildung des klassischen IFR wurde von der EASA von 150 auf 80 Stunden reduziert und konsequenter auf die Bedürfnisse eines Privatpiloten ausgerichtet. So macht das Lernen mehr Sinn und auch einfach mehr Spaß. Das gleiche gilt für das Strecken IFR und das Kompetenz-basierte IFR. So benötigt man, wenn man auf ein E-IR ein CB-IR aufbauen will, keine weitere Theorie mehr.

Super ist hier zunächst einmal die anstehende Möglichkeit nach EASA ein Enroute IR (E-IR) zu erlangen, bei dem zwar die komplette IFR-Theorie ansteht, aber nur 15 praktische Ausbildungsstunden anfallen. Das Konzept des reinen Strecken-IFR gab es schon seit langem als „IMC-Rating" in England und hat sich dort schon längst bewährt, so das man es nun europaweit anbietet. Wie der Name schon sagt, ist IFR auf den reinen Streckenflug limitiert; Ab- und Anflüge dürfen nur nach VFR erfolgen und entsprechend den für den jeweiligen Luftraum herrschenden Wetterminima.

Das Enroute-IR kann in Abhängigkeit von Ihrer bereits vorhandenen Klassenberechtigung sowohl eine Berechtigung für einmotorige als auch für mehrmotorige Flugzeuge beinhalten. Während bei einem E-IR für einmotorige Flugzeuge 15 Flugstunden absolviert werden müssen, müssen bei einer Berechtigung für mehrmotorige Flugzeuge 16 Flugstunden absolviert werden, wobei nur 4 Flugstunden auf dem mehrmotorigen Flugzeug anfallen.

Um eine Neuerung handelt es sich auch dahin gehend, dass bei dieser Ausbildung wahlweise bis zu 30 Stunden (für mehrmotorige Berechtigung 30 Stunden) auf dem eigenen Flugzeug  erfolgen können. Voraussetzung ist dabei, dass der Lehrer über die Berechtigung für  eine IFR-Ausbildung verfügt und das Flugzeug für IFR zugelassen ist.

Es besteht die Möglichkeit Ihr Flugzeug für den Ausbildungszeitraum in die Ausbildung einzubringen. Dann können Sie die komplette Praxis inklusive der Prüfung auf Ihrer eigenen Maschine fliegen.

Wollen Sie erst das Strecken IFR angehen und dieses später um das Kompetenz-basierte IFR erweitern, haben Sie den Nachteil, dass Sie zwei Prüfungen durchführen müssen. Ansonsten ist Ihr Aufwand identisch. Die Theorie fällt nur einmal an und die Gesamtstundenzahl für beide Ausbildungen entspricht der des Kompetenz-basierten IFR.

Alle wichtigen Informationen im Überblick:

Theorieausbildung (identisch für E-IR und CB-IR)

  • 80 Stunden Präsenzunterricht in einer Schule, oder
  • Alternativ Nutzung eines Fernlehrgangs mit Selbststudium und lediglich 8 Stunden Präsenzunterricht in einer Schule.
  • Die diesbezügliche Prüfung umfasst nur noch 150 Fragen und kann so an einem Tag beim Luftfahrt-Bundesamt in Braunschweig abgenommen werden.
  • Inhalt und Umfang ist für Enroute-IR  und Kompentenz-basiertes IR identisch; wer nach dem E-IR das CB-IR erwirbt, braucht weder Theorieunterricht noch –prüfung.
  • Theoriefächer sind Luftrecht, Instrumentenkunde, Flugplanung, Menschliches Leistungsvermögen, Meteorologie, Funknavigation, IFR-Kommunikation.
  • Wenn nicht vorhanden muss das Allgemeine Sprechfunkzeugnis AZF und Englisch mindestens Icao Level 4 erworben werden.

Praktische Ausbildung 

  • Bei einer Ausbildung für einmotorige Flugzeuge: Mindestens 15 Stunden IFR-Flugunterricht.
  • Bei einer Ausbildung für mehrmotorige Flugzeuge: Mindestens 16 Stunden IFR-Flugunterricht.